Grundüberlegung

Grundüberlegungen
Wir beginnen meist mit einer Zeitungsgeschichte. In der suchen wir nach jemandem, der eine Geschichte zu erzählen hat. Letztlich steckt in jedem Zeitungsartikel der sich nicht mit Politik beschäftigt eine Geschichte. Es gilt zuerst einmal, diese zu finden, und zu formulieren.
Wesentlich ist für uns die Figur, die eine Geschichte zu erzählen hat, die also etwas in der einen oder anderen Form erlebt hat, was sich gestaltend darstellen läßt. Diese Geschichte sollte durch ein Thema beschrieben werden können, das einen "didaktischen" Aspekt hat.
Der status quo ante der Geschichte wird skizziert und aus dieser Skizze sollten sich erste Plots ergeben mit entsprechenden Primärereignissen.
Wesentlich ist es für den Satz Figuren, die in einem Raum agieren, die entsprechenden Daten zu finden.
Eingebaut in eine Grundidee mögen Themen oder Motive sein, es mag ein Ziel des Ganzen geben und Figuren. Was jedoch fehlt sind jene konkreten Daten des "Satzes". Die Figuren haben noch keine Vergangenheit, die Örtlichkeiten sind keine konkreten Vorstellungen und szenische Handlungen existieren auch noch nicht. All dies ergibt sich erst mit der Fabel, dem was E. George Die erweiterte Idee nennt.
Wer erzählt die Geschichte, wessen Geschichte ist es, die erzählt wird? POV wie wir ihn heute definieren. Die Figur, durch deren Brille die Geschichte gesehen wird, die all das weiß, was wir erzählen. Der Vorteil einer Ich-Erzählung besteht vorallem darin, daß man der Chronologie einer Geschichte folgen kann. Genaugenommen gibt es zwei Möglichkeiten dieser Chronologie: die der Ereignisse und die der Erzählung. Bei einer Erzählung von außen folgt man eher der direkten Chronologie dessen, der erzählt, als der eigentlichen Chronologie der Ereignisse die erzählt werden.
Zuerst sollten wir folgende Punkte klären: Thema und wenn möglich Ziel der Geschichte, den Raum in dem die Geschichte spielt und die generelle Richtung einer Handlung, die sich in diesem Raum abspielt.
Zudem sollten insgesamt zwei bis vier leading und supporting stars der Geschichte benannt werden, die miteinander interagieren. Auf diese Weise stellt man schnell fest, ob man wirklich eine Geschichte hat, oder ob es sich um eine Stimmung mit Figur oder nur eine oder mehr unverbundene Szenen handelt, wovon man ausgegangen ist.
In einem Roman werden eine oder mehrere Geschichten erzählt. Geschichten beinhalten Handlungen, in die Figuren involviert sind. Der Zusammenhang solcher Handlungen stellt die Summe plot dieser Handlungen dar. Ein Plot beginnt, wenn etwas eine Handlung in Gang setzt, er endet, wenn der Gesamtvorgang der Handlungen zu einem Ende gekommen ist. Die Summe der plots macht die story aus, den Gesamtzusammenhang dessen, was erzählt wird.
In einem Roman sind die Figuren Träger der Handlungen, die plots und story ausmachen. Es ist ihre Geschichte, die erzählt wird. Wenn jemand eine Geschichte zu erzählen hat, dann haben wir grundsätzlich zwei Perspektiven - zum einen jene, dessen, der die Geschichte erzählt, zum anderen, jene, dessen Geschichte erzählt wird. Beide müssen nicht, können aber natürlich identisch sein. Und, was das Gesamtproblem ein wenig schwieriger macht, da es sich beim Roman um fiktionale Figuren handelt, wir haben auch noch jenen Menschen, der sich die Geschichte ausgedacht hat, den Autor.
Um es am Beispiel Jane Austens zu erklären: Jane Austen hat Figuren erfunden, die etwas erleben, sie hat sich Handlungen ausgedacht, plots und sie hat eine Vorstellung eines Gesamtrahmens, in dem die Handlungen der plots spielen, die story, die man daran erkennt, daß man ihren Inhalt in ein, zwei Sätzen erklären kann in denen das Thema und das Ziel der Gesamtgeschichte deutlich wird. Bei allem was mehr als zwei Sätze der Erklärung braucht, handelt es sich meist um plots.
Die story, die als Geschichte erzählt wird, kann aus der Sicht einer oder mehrerer Figuren erlebt werden. Bei Jane Austen ist es ausnahmslos eine Figur, aus deren Sicht die Geschichte erlebt wird. Das bedeutet aber nur: der Text enthält nur Handlungen, die diese Figur erlebt hat, von denen sie gehört oder gelesen hat. Handlungen, die außerhalb ihrer Kenntniss stattfinden, kommen bei einer solchen Konstellation nicht vor. Natürlich kann man auch so vorgehen, daß man die Geschichte aus der Sicht unterschiedlicher Figuren schildert. Man könnte diese Figuren als Point-of-view-Figuren bezeichnen, weil wir als Leser praktisch das erfahren, was diese Figuren gesehen, gehört, gelesen haben.
Etwas anderes ist die Frage: wer erzählt die Geschichte, wessen Gedanken lernen wir als Leser direkt kennen. Elizabeth Bennet erzählt nicht die Geschichte, die wird von Jane Austen erzählt, was daran deutlich wird, daß über Elizabeths Gedanken in der dritten Person geschrieben wird. Natürlich wäre es denkbar, P&P so zu schreiben, daß alles was Elizabeth Bennet erlebt, von ihr auch erzählt wird, während bei Ereignissen, von denen sie keine Ahnung hat, die Autorin erzählt was geschieht, und hierbei die entsprechenden Handlungen aus der Sicht einer der an den Handlungen beteiligten Figuren schildert.

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